Rosenkönigin                            

Hunderte huldigen beim Rosenfest der neuen Königin


27.06.2016 - 08:00 Uhr

45. Dornburger Rosenfest: Die Rosenkönigin ist Botschafterin ihrer Heimat. Seit Samstag regiert Elisa Rogge. Zu ihrer tränenreichen Krönung kamen hunderte Gäste nach Dornburg und feierten mit.


Zur Krönung der neuen Rosenkönigin waren auch allerlei andere Majestäten aus dem ganzen Freistaat zugegen – und die Suhler Grillzwerge in grün und gelb. Foto: Thorsten Büker

Dornburg. Die Tränen, sie kullerten: Nach einem Jahr als Dornburger Rosenkönigin fiel es Maria Steinert sichtlich schwer, loszulassen. Ihre Nachfolgerin heißt Elisa Rogge.

Viele weinten: Maria Steinert auf der Bühne und einige der etwa 20 Majestäten inmitten des Publikums. Im Laufe eines Jahres knüpfte Steinert viele blaublütige Kontakte, gewann viele neue Freunde, sie alle folgten der Einladung und wohnten am Samstag dem Rosenfest bei. Natürlich ließ die angehende Kindergärtnerin ein Jahr voller Höhepunkte Revue passieren. Als aber die Abkrönung begann und dazu auch noch "My heart will go on" zu hören war, brachen fast alle Dämme: Die Frauen weinten und Taschentücher wurden verteilt.

Davor bestritten der Kindergarten "Dornröschen", die Showtanzgruppe "Dani plus Sahne" und andere das Programm auf der Bühne.

Elisa Rogge heißt die neue Rosenkönigin, die bereits vor Wochen von den Mitgliedern des Dornburger Rosenfestvereins gewählt worden war und die sich gegenüber einer weiteren Mitbewerberin durchsetzen konnte. Elisa ist 16 Jahre alt und wird mit einem Realschulabschluss in der Tasche von August an die Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales in Jena besuchen.

In Jena wurde sie geboren, hier wohnt sie auch. Dass sie dennoch Rosenkönigin – dieses Amt ist eigentlich den Dornburger Mädchen vorbehalten – werden konnte, hängt mit den Statuten des Vereins zusammen. Die Mutter ist ein aktives Mitglied und singt beim Volkschor Dornburg, der am Samstag auf 30 Jahre Geschichte zurückblicken konnte. Das wog das Jena-Exil der Tochter allemal auf.

Rosenfestverein zählt über 200 Mitglieder

Mit echten Dornburger Rosen in der Krone bestieg Elisa den Rosenthron, an ihrer Seite natürlich Großherzog Carl Alexander alias Gunter Wolleschensky samt Prinzessin Sophie alias Antoinette Büchner sowie die Rosenkinder Rianna, Leonie, Anna und Felicitas. Historisierende Elemente wie diese sind ein Verweis auf die Ursprünge des Festes, das 1873 erstmals erwähnt wurde. Damals feierte der Großherzog samt Hofstaat seinen 55. Geburtstag auf den Dornbürger Schlössern.

200 Mitglieder zähle der Verein, ein Drittel darunter sei mit den Vorbereitungen des Festes beschäftigt, erzählte Steffen Wolleschensky, der als Vorsitzender die Geschicke des Vereins seit 2007 leitet. Ohne Sponsoren gehe gar nichts, weshalb man sich am Sonntag mit einem Sponsoren-Treffen bedankt habe. "Wir verbringen ganz viele Stunden ehrenamtlich. Schon deshalb ist es unverständlich, dass die Stadt nicht entgegenkommender ist", kritisierte Wolleschensky die Bürokratie bei Marktgenehmigungen und Straßensperrungen. "So ein Fest ist für den Verein ein Kraftakt."

Die Krönungsfeier zog sich über eine Stunde hin. Bei Kaiserwetter fanden im Anschluss das Kinder- und Familienfest sowie ein großes Chorfest statt. Die Dornburger Sänger und Sängerinnen luden sich dazu Gleichgesinnte wie den Utenbacher Volkschor und den Zöllnitzer Männerchor sowie aus der Partnerstadt Oppenweiler ein. Die Chöre sangen auf dem Markt und kamen zum Abschlusskonzert in der Stadtkirche zusammen. Unterhaltung für Groß und Klein, Spiele für die Jüngsten, das Oldtimer- und Wartburg-Treffen und natürlich der Umzug der Rosenkönigin mit ihren Prinzenkindern und dem Weimarer Herzogspaar sowie der halben Stadt im Gefolge am Sonntag waren weitere Höhepunkte. Etwa 300 Teilnehmer zählte der Tross, der sich mit dem Auszug aus dem Rokoko-Schloss in Bewegung setzte und der in diesem Jahr unter dem Motto "Dornburg auf dem Olymp" stand.

Was fehlte? Elisas Großmutter Anna. Sie wäre gerne dabei gewesen und sei stolz auf ihre Enkelin, sagte die neue Dornburger Rosenkönigin. "Sie liegt im Krankenhaus. Ich möchte sie auf diesem Weg lieb grüßen. Geht das?"

Quelle: Link
Thorsten Büker / 27.06.16 / TLZ
Z0R0077940554

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